Risikoprüfung

Bei der Risikoprüfung bewertet die PKV die Gesundheitsdaten des Antragstellers, um Beiträge oder Risikozuschläge festzulegen.

Die Risikoprüfung ist ein zentrales Verfahren in der Privaten Krankenversicherung (PKV), das vor Vertragsabschluss durchgeführt wird, um das individuelle Gesundheitsrisiko eines Antragstellers zu bewerten. Ziel der Risikoprüfung ist es, den Beitrag für den Versicherungsvertrag an die gesundheitliche Situation des Antragstellers anzupassen und sicherzustellen, dass die Versicherung wirtschaftlich tragfähig bleibt. Im Gegensatz zur Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), die unabhängig vom Gesundheitszustand jeden Versicherten aufnimmt, kalkuliert die PKV die Beiträge anhand des individuellen Risikoprofils.

Die Risikoprüfung beginnt mit dem Gesundheitsfragebogen, den jeder Antragsteller ausfüllen muss. In diesem Formular werden Informationen über bestehende und vergangene Krankheiten, Krankenhausaufenthalte, regelmäßige Medikamente, Therapien und weitere relevante medizinische Daten abgefragt. Die Versicherer legen den Zeitraum fest, für den Angaben gemacht werden müssen – häufig fünf bis zehn Jahre, abhängig von der Art der Erkrankung.

Basierend auf den Angaben im Gesundheitsfragebogen prüft der Versicherer, ob und zu welchen Konditionen der Antragsteller aufgenommen werden kann. Folgende Ergebnisse sind möglich:

  • Annahme ohne Einschränkungen
    Der Antragsteller wird zu den regulären Bedingungen des gewählten Tarifs aufgenommen.
  • Risikozuschläge
    Bei erhöhtem Risiko, beispielsweise durch chronische Erkrankungen, können Risikozuschläge erhoben werden. Diese erhöhen die monatlichen Beiträge.
  • Leistungsausschlüsse
    Für bestimmte Erkrankungen oder Behandlungen, die ein besonders hohes Kostenrisiko darstellen, können Versicherer den Versicherungsschutz ausschließen.
  • Ablehnung
    In seltenen Fällen, etwa bei schweren oder unheilbaren Krankheiten, kann der Antrag komplett abgelehnt werden.

Die Risikoprüfung stellt sicher, dass die PKV den Grundsatz der Äquivalenz einhält, bei dem die Beiträge die erwarteten Kosten widerspiegeln. Gleichzeitig ermöglicht sie es der Versicherung, finanzielle Risiken für die gesamte Versichertengemeinschaft zu minimieren. Für Antragsteller ist es daher entscheidend, die Gesundheitsfragen vollständig und wahrheitsgemäß zu beantworten, da falsche oder unvollständige Angaben im Nachhinein zu einer Kündigung oder einer Leistungsverweigerung führen können.

Besonders bei der PKV ist die Risikoprüfung auch aus rechtlicher Sicht geregelt. Das Versicherungsvertragsgesetz (VVG) legt fest, dass der Versicherer eine angemessene Risikoprüfung durchführen darf, diese jedoch die Privatsphäre des Antragstellers respektieren muss. Auch ärztliche Schweigepflichtentbindungen, die im Rahmen der Prüfung erforderlich sein können, müssen klar und transparent geregelt sein.

Einige wichtige Aspekte zur Risikoprüfung:

  1. Vorbereitung
    Antragsteller sollten sich auf die Gesundheitsprüfung gut vorbereiten, indem sie relevante medizinische Unterlagen bereithalten. Dazu zählen Arztberichte, Krankenhausentlassungsbriefe oder eine Medikamentenübersicht.

  2. Alternativen bei Ablehnung
    Wird ein Antrag abgelehnt oder mit hohen Zuschlägen versehen, können spezielle Tarife wie der Basistarif oder sogenannte Hochrisikotarife eine Alternative sein, da hier der Kontrahierungszwang greift.

  3. Gesundheitsprüfung umgehen
    Manche Versicherer bieten Tarife an, bei denen auf eine Gesundheitsprüfung verzichtet wird, beispielsweise im Rahmen von Gruppenversicherungen oder in speziellen Angeboten für Selbstständige und Freiberufler. Diese Tarif/">Tarife sind jedoch oft mit höheren Beiträgen oder eingeschränkten Leistungen verbunden.

Für Personen mit Vorerkrankungen oder besonderen gesundheitlichen Risiken empfiehlt es sich, mehrere Angebote einzuholen und sich von einem unabhängigen Versicherungsmakler beraten zu lassen. Der Makler kann helfen, Tarife zu finden, die trotz Risikozuschlägen oder Einschränkungen die besten Leistungen bieten.

Die Risikoprüfung ist damit ein wichtiger Bestandteil der Privaten Krankenversicherung und dient sowohl der fairen Kalkulation der Beiträge als auch dem Schutz der Versichertengemeinschaft. Für Antragsteller ist Transparenz entscheidend, um langfristig einen stabilen und verlässlichen Versicherungsschutz zu gewährleisten.


Wir hoffen, dass Sie nun eine klare Vorstellung vom Begriff "Risikoprüfung" in der Privaten Krankenversicherung (PKV) haben und besser informiert sind.

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